Von den Glücks-Spitzen

Virpi

                 Virpi von Cuberin

Ich möchte ein Auszuchtprogramm weiterführen, mit dem schon vor Jahren die IG Spitz im IHV geliebäugelt hatte und zu dem führende PopulationsgenetikerInnen immer wieder geraten haben.

Weil sich aber die dem VDH angeschlossenen Zuchtvereine leider gegenüber allen anderen Vereinen kategorisch abschotten und nicht zulassen, dass Rüden eines ihrer Vereine in einem nicht-VDH-Verein decken dürfen, war es nicht einfach, einen Finnischen Lapinkoira-Rüden für dieses Projekt zu finden. Zum Glück sehen es die Vereine im Europäischen Ausland nicht so eng wie die deutschen und so wurde in Tschechien der passende Rüde gefunden.

Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt und so bekam Finja vom Gut Neuenhof am 10. April 2018 neun wunderschöne und gesunde Welpen von Don od Kremilka.

STECKBRIEF:

  • Geburtstag:  10. April 2018 als erstes von 9 Geschwistern, groß, kräftig und überaus vital! Pedigree 
  • Größe: mit 24 Monaten 47 cm und 16 kg; uns fällt auf, dass sie keineswegs so „leichtfuttrig“ ist wie die Spitze, die mit relativ wenig Futter bestens auskommen. Virpi frisst deutlich größere Portionen und ist dabei die Leichteste und Schlankste im Trio.
  • Aussehen: Lackschwarz! Und das bei einem so wunderschönen Vater in Black-and-Tan… Natürlich sind wir sehr gespannt, wieviel Lapinkoira letztendlich sichtbar werden wird; auf jeden Fall ist sie stämmiger als Aska und hat ein nicht ganz so seidiges, aber dickes und prächtiges Fell.
  • Spitznamen: Bärchen, Black Beauty, Krümelmonster, Lakritz-Schnecke, Pelzchen, Wirbelchen, Samtöhrchen
  • Charakter: Seit Virpi 6 Monate alt war, litten wir unter ihrer Pubertät und warteten sehnlichst auf die erste Läufigkeit, denn aus dem selbstbewussten Welpen war eine nervöse Jung-Hündin geworden, die sich selber mit ihrem lauten Gebell Mut zu machen versuchte. Mit 10 Monaten wurde sie dann endlich läufig (gleichzeitig mit Aska und Ylva!!) und man merkte, wie sie das in Verwirrung stürzte. – Zuhause ist sie sehr verschmust und liebebedürftig, unterwegs gräbt sie intensiv nach Mäusen, wenn sie nicht gerade Aska anpöbelt. – Mit der Rute hat sie deutlich größere Ausdrucksmöglichkeiten als die „reinen“ Spitze, wobei die Rute nie auf dem Rücken aufliegt, sondern einen großen Bogen darüber vollführt; sehr oft hängt sie aber auch ganz entspannt.
  • Hobbies: Alles, was mit Wasser zu tun hat! Und Bellen bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit… Außerdem hat sie das Talent zum Apportieren und hat als Welpe mit Begeisterung Handtücher geklaut überall, wo sie sie erwischen konnte, um sie dann stolz erhobenen Hauptes in den Garten zu schleppen. Sie hat unglaublich viel kaputt gemacht, vom Kissen über die teure Kudde-Kuhle bis hin zum Sofa, nichts war vor ihr sicher. Und als Aska ihre Welpen hatte, hat Virpi den Kleinen sämtliches Spielzeug geklaut, zerkaut und im Garten versteckt. Dafür hat sie aber auch mit Begeisterung und unendlicher Geduld mit den Welpen gespielt! – Ihr Eifer bei der Mäusejagd steht dem der Spitze in nichts nach; und nachdem sie ihre ersten erbeuteten Mäuse sogar wieder hat laufen lassen, werden sie jetzt erst stolz herumgetragen und dann gefressen.
  • Ausbildung: Virpi ist ebenfalls Rettungshund. Das Training (1 – 3 Mal in der Woche) macht ihr jedenfalls viel Spaß. Leider hat die Corona-Pandemie dafür gesorgt, dass erst jede Menge Training und dann auch Prüfungen ausfallen mussten; aber nach dem Umzug nach MV haben wir in der dortigen Staffel wieder mit neuem Schwung die Arbeit aufgenommen, sogar noch bereichert durch das Training zur Wasserortung – und Virpi liebt es, mit dem Boot über den See gefahren zu werden! Mit 5 Jahren hatte sie dann endlich die Gelegenheit, die geforderten Prüfungen abzulegen: Die Begleithunde-Prüfung, die Vor- und dann die Hauptprüfung in der Flächensuche. Letztere hat sie mit Bravour und beinahe Best-Note bestanden!
  • das Muttertier: Virpi hatte eine völlig problemlose Trächtigkeit und hat die erste Geburt von immerhin 8 Welpen gemeistert, als hätte sie das Lehrbuch studiert! Sie war zwar froh, dass wir Menschen dabei waren und sie verbal unterstützt haben, aber sonstige Hilfestellungen brauchte sie keine. Instinktsicher und perfekt hat sie ihre Babys geboren, versorgt und bewacht, wir durften aber vom ersten Moment an die Kleinen nehmen, wiegen, anschauen etc. Und seit die Welpen 4 Wochen alt sind, lässt sie auch den Besuch von anderen Menschen zu und nimmt gerne die Komplimente für die Babys entgegen.

 

 

             

Am 20. Oktober 2019 haben wir Virpi beim IHV ausgestellt: Sie hat es sehr gut gemacht und eine schöne Bewertung erhalten:

Im November 2020 hat sie ihre Zuchtzulassung erhalten. Und nach den Corona-Jahren konnten wir 2023 endlich die Begleithunde- und die Rettungshundeprüfung Fläche ablegen; auch die ersten Einsätze hat sie bereits gemeistert. So hatte sie ihren ersten Wurf bekommen, bevor sie die „Schule abgeschlossen“ hatte.

Auf jeden Fall kann man heute schon sagen, dass Virpi eine sehr feinfühlige, menschen-bezogene Hündin von robuster Gesundheit ist, die es liebt, anspruchsvolle Aufgaben für ihre Menschen zu erfüllen                – eine Mitarbeiterin auf 4 Pfoten, wie man sie sich nur wünschen kann!

Die Gesundheitsergebnisse von Virpi: HD-A/B       ED-0      PL-0      PRA-frei     OCA2-frei      D/D    C/C

Außerdem habe ich sie sicherheitshalber noch auf die Glykogenspeicher-Krankheit (frei) und Degenerative Myelopathie (frei) testen lassen, weil das gelegentlich bei den Lapinkoiras vorkommt.